Erstellt von: Robert Gyuricsko Reichswehr und Wehrmacht im Dritten Reich 1938 Kriegsgefahr und militärischer Widerstand Das Jahr 1938 - Einleitung - Anschluss österreichs, - Karlsbader Programm - NSDAP geht verschärfter gegen die Juden vor - Münchener Abkommen, - Einmarsch in die Tschechoslowakei, - Reichskristallnacht. Die oberste Heeresleistung wird von Hitler ausgewechselt. Reichswehrminister von Blomberg und der Oberbefehlshaber des Heeres von Fritsch werden durch Hitler selbst ersetzt. Die Wehrmacht marschiert unter begeisterten Jubel der Bevölkerung in Österreich ein und lässt den nazifreundlichen Innenminister Seyss-Inquart zum Regierungschef erklären. Österreich wollte als Land ein Teil Deutschland sein. Damit ist das Grossdeutsche Reich geboren und Österreich zur Ostmark geworden. Henlein und Hitler verabredeten unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs, dass gegenüber der tschechischen Führung unannehmbare Forderungen erhoben werden sollten. Dem kam Henlein am 24.4.38 mit dem "Karlsbader Programm" der Sudetendeutschen Partei nach, das u.a. folgende Punkte enthielt: - volle Autonomie - Freiheit des Bekenntnisses für das deutsche Volkstum und die deutsche Weltanschauung, - Wiedergutmachung für die seit 1919 erlittenen wirtschaftlichen Schäden, - Forderung, dass im deutschen Gebiet ausschiesslich deutsche Angestellte beschäftigt sein sollen 07.09.1938 Annahme der Karlsbader Forderungen durch die tschechische Regierung 11.09.1938 Inszenierung von Zwischenfällen, die zwei Tage später zu aufstandsartigen Unruhen angeheizt wurden. Verhängung des regional begrenzten Standrechts in Nordböhmen durch die Prager Regierung. Auf dem Reichsparteitag vom 12.09. fordert Hitler die Zerschlagung der Tschechoslowakei. Die westeuropäische Grossmächte kommen am 29.09. in München auf "Vermittlungsvorschlag" Mussolinis überein, einer Annexion der sudetendeutschen Gebiete der Tschechoslowakei und Umsiedlung der dort lebenden Bevölkerung durch Deutschland nicht im Wege zu stehen. (Münchener Abkommen zwischen Chamberlain, Daladier, Mussolini und Hitler) Am 01.10.1938 marschiert die Wehrmacht ins Sudetenland ein. NSDAP geht verschärfter gegen die Juden vor. Am 07.Nov.1938 hat der 17-jähriger jüdische Schüler Herschel Grynzpan einen Revolver gezogen und gab 5 Schüsse auf Ernst vom Rath an der deutschen Botschaft in Paris ab, der seinen Verletzungen zwei Tage später erlag. Das Attentat bot Hitler den gewünschten Anlass zu einer willkürlichen "Bestrafung" der Juden. Hitler hält eine Hasserfüllte Hetzrede gegen alle Jüdische, mit der Folge unkontrollierter Zerstörung jüdischer Einrichtung durch SA und symphatiasten. In dieser Nacht, die als "Reichskristallnacht" in die Geschickte einging, wurden in fast allen grossen Städten die jüdische Synagogen in Brand gesetzt. Insgesamt gingen 267 Synagogen und Gebetshäuser in Flammen auf. Tausende jüdischer Geschäfte, Häuser und Wohnungen wurden demoliert, kostete 91 Menschen das Leben, 26.000 Juden wurden auf Weisung des Führers willkürlich verhaftet. . Für alle Jude in Deutschland wird der Besuch am Kinos, Theatern, Konzerten verboten, der Schulbesuch an deutschen Schulen untersagt.Alle Juden bekommen ein grosses"J"in ihrer Pass gestempelt.Wer sein Vermögen an den Staat verpfändert darf beschleunigt ausreissen. Kriegsgefahr - Vorgeschickte - Hauptteil - Blomberg-Fritsch Krise Am 30.Jan.1933 wurde Adolf Hitler vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Er ist auf Grund der Bestimmungen der geltenden Verfassung des Deutschen Reiches an die Macht gekommen. Der Brand des Reichstagsgebäudes am 27.Februar 1933 überraschte die Nationalsozialisten ebenso wie die Kommunisten. Die Notverordnung vom 28.Februar hob die Grundrechte und Garantien der persönlichen Freiheit der Weimarer Verfassung auf. Man konnte also jede Veröffentlichung von Worten und Bildern zensieren, Zeitschriften und Bücher verbieten, Parteien und Vereine auflösen, Versammlungen verhindern. Die Grundlagen des Rechtsstaates waren also damit zerstört. Bei den Wahlen im März 1933 erhielt die NSDAP 43,9 % der abgegebenen Stimmen. Nach der Reichstagswahl waren die kommunistischen Abgeordneten ausgeschlossen, die Partei verboten. Anfang Juli 1933 gab es keine politische Parteien mehr ausser der NSDAP. Eine Parteiuniform und eine weisse Armbinde berechtigten zur Handhabung von Gummiknüppel und Pistole, es wurden nach Belieben verhaftet, viele wurden auf der offenen Strasse zusammengeschlagen, getreten oder " auf der Flucht erschossen". Es herrschte der Terror. Am 2.August 1934 verstarb Reichspräsident Paul von Hindenburg. Noch an dem Tag tat Hitler einen weiteren Schritt zur Festigung seiner Befehlsgewalt über die militärischen Kräfte des Reiches. Er liess befehlen, dass die gesamte Reichswehr neu zu vereidigen sei, und zwar nicht auf Volk, Vaterland und Verfassung, sondern allein auf seine namentlich genannte Person. Er vereinigte das Amt des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten in seiner Person und wurde damit uneingeschränkter Diktator in Deutschland. Hitler führte im Mai 1935 die allgemeine Wehrpflicht wieder ein. Am 7.märz 1936 marschierten deutsche Truppen in das entmilitarisierte Rheinland ein, um dort sogenannte Friedensgarnisionen zu beziehen. Nun hatte Hitler die erwünschte Möglichkeit, im Westen Befestigungen zu bauen, die ihm den Rücken bei einem Vorgehen gegen Osten freihalten konnten. Am 5.November 1937 gab Hitler den Oberbefehlhabern der Wehrmachtteile seinen Entschluss bekannt, die deutsche "Raumnot" gewaltsam zu lösen. Seine erklärten Nahziele waren Österreich und die Tschechoslowakei. Hitlers Wahn von der deutschen "Raumnot" fand in der sogenannten Hossbach-Niederschrift seinen Niederschlag. Hitler war jetzt fest Entschlossen, seine Kriegspläne notfalls auch gegen den Willen Englands zu verwirklichen. Er wollte ursprünglich einen Sieg über Frankreich als Grundlage für ein militärisches Engagement in Osteuropa, so sollen die Blitzfeldzüge jetzt Richtung Osten dann nach Westen gestartet werden. Am 16.Oktober 1937 forderte Konrad Henlein, der Führer der Sudetendeutsche Partei eine volle Autonomie für 3,5 Millionen Sudetendeutsche, so kam es zu Zusammenstössen zwischen sudetendeutsche Aktivisten und der tschechischen Polizei in Teplitz. Dies führte zur sogenannten Sudetenkrise. Der deutsche Einmarsch in Österreich im März markierte auch den Beginn der Sudetenkrise. Am 11.März 1938 überschritten Soldaten des Infanterieregiments 61 die Grenze zu Österreich bei Kiefersfelden. Begründet wurde der deutsche Einmarsch mit einem von Göring gefälschten Hilferuf der österreichischen Regierung. Die deutschen Einheiten wurden von der österreichischen Bevölkerung mit Begeisterung gegrüsst. Hitler verfügte auf Drängen Görings den sofortigen Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Über 99% Ja Stimmen für den "Anschluss" erbrachte die von den Nationalsozialisten angesetzte Volksabstimmung vom 10.April 1938. Die Tschechoslowakei sah sich angesichts der zunehmenden Aktivitäten der Sudetendeutschen Partei und der agressiven deutschen Aussenpolitik in Ihrer Existenz bedroht. Der tschechoslowakische Präsident Benes befahl eine Teilmobilmachung zum Schutz gegen den befürchteten deutschen Einmarsch und rechnete auf die Unterstützung Frankreichs. Der französische Premierminister Edouard Daladier sah sich wegen innenpolitischer Schwerigkeiten nicht imstande, Frankreichs Bündnisverpflichtungen nachzukommen, und schloss sich der Eindämmungspolitik der britischen Premiers Nevile Chamberlains an. Am 1.Oktober 1938 begann der Einmarsch deutscher Truppen in die sudetendeutschen Gebiete. Nach der Besetzung des entmilitarisierten Rheinlandes 1936 und dem"Anschluss Österreichs" im März 1938 hatte Hitler nun mehr zum dritten Mal durch seine aggressive Politik die in Versailles und Locarno geschaffene europäische Ordnung revidiert. Am 15.März 1939 besetzten die deutsche Truppen die"Rest-Tschechoslowakei". Blomberg-Fritsch Krise Der Blomberg Skandal Das Jahr 1938 begann mit einem Skandal. Am 12.Jan. heiratete Generalfeldmarschall n. Blomberg in zweiter Ehe eine Junge Frau Eva Gruhn. Sie hatte früher als Prostituirte und als Modell für unzüchtige Photos die Sittenpolizei beschäftigt. Göring und Himmler wußten von Gruhns Vergangenheit,informierten Blomberg aber nicht sondern förderten sogar die Heirat. Hitler und Göring sind Trauzeugen. Göring spielt die entscheidende Rolle beim hochspielen des Skandals, da er die Nachfolge als Oberbefehl der Wehrmacht antreten will Himmler und Heydrich fördern dies, allerdings um die Wehrmacht gegen die SS zu schwächen. Am 21.01.38 werden zum ersten Mal Vorwürfe erhoben Am 24.01.38 bei einer Unterredeung mit Hitler und Göring blieb Blomberg auf seinem Standpunkt, dass er nicht von dem "leichtsinnigen Vorlegen" seiner Frau gewusst hätte. Die Generale hätten es nie toleriert - einfache Herkunft war nicht standesgemäß - Skandal untragbar für den höchsten Soldaten Am 27.01.38 Blomberg tritt freiwillig zurück, fühlt sich mehr von seiner Frau betrogen, will sich aber nicht scheiden lassen. Ab 04.02.38 Hitler führt selbst den Oberbefehl der Wehrmacht. Der Blomberg Skandal war auch für Hitler überraschend, allerdings wollte er schon lange den Oberbefehl über die Wehrmacht. So kann der Rücktritt / Entlassung nicht nur als Rache für den Widerspruch am 05.11.37 gesehen werden, sondern der Führer wollte es dem Offizier-Korps, das immmer noch vom Nationalsozialismus unabhängig sein wollte, zeigen. So stellt der Erfolg einen Meilenstein zur absoluten Führergewalt dar, denn seit Hindenburgs Tod und Hitlers Aufstieg zum Reichspräsidenten wurde die Reichswehr auf den Führer vereidigt und er war seit `34 nomineller Oberbefehlshaber ab dem 04.02 aber auch faktischer. Die Intrige gegen Freiherr von Fritsch Nach dem Abtritt Blombergs war das Amt offen für Göring, nur der natürliche Nachfolger Blombergs, Generaloberst v. Fritsch, stand ihm noch im Wege. Bereits 1936 gab es Gerüchte über homosexueller Verfehlungen Fritschs, die auch Hitler schriftlich vorgelegt wurden. Hitler ordnete damals die Vernichtung der Akten an (Hitler: "aneinandergereihten Lügen und Schwachsinn!"). Dieses wurde jedoch nicht komplett durchgeführt, da Göring am 24.01.38 Hitler eine teilweise erhaltene, teilweise rekonstruierte Akte präsentieren konnte, die nur einen Zweck hatte und zwar den Konkurrenten Fritsch auszuschalten. Angeblich tauchte die Akte nur aufgrund einer Namensverwechslung auf, da sie sich eigentlich auf eine Ermittlung gegen einen Rittmeister von Frisch bezog. Da Hitler genau wußte, daß eine Entlassung Fritschs aus dienstlichen Gründen auf einmütige Ablehnung bei den Heeresoffizieren stoßen würde, nutzte er die Chance, die persönliche Integrität des Generalobersten zu zerstören. Fritsch war von den Anschuldigungen völlig überrascht und gab Hitler sein Ehrenwort, unschuldig zu sein, das Hitler nicht akzeptierte. Nach einer Gegenüberstellung von Fritsch und den Strichjungen Schmidt, der Fritsch angeblich wiedererkannte wurde Fritsch am 04.02.38 zusammen mit Blomberg entlassen. Nur mit Mühe konnte der Chef des Generalstabes, General der Art Beck, eine Verhandlung vor einem Militärgericht erreichen, während Hitler eigentlich ein Verfahren vor einem Gestapo-Sondergericht forderte. Nachdem das Gericht die Unschuld Fritschs am 18.03.38 feststellte entschuldigte Hitler sich bei Fritsch ( Hitler: "Denn so entsetzlich der furchtbare Verdacht auf ihnen lasten mußte, so sehr habe auch ich unter den dadurch ausgelösten Gedanken gelitten!"). Am 11.08.38 übernahm Fritsch das ArtReg 12 und fand im Krieg gegen Polen den Soldatentod vor Warschau. Fritsch hatte bei der Führungsspitze der Wehrmacht ein hohes Ansehen, galt als Vertreter der altpreußischen Tugenden und als Symbolfigur der alternativen politischen Kultur. Trotzdem hätte er als Soldat niemals gegen einen Befehl des Führers gehandelt. Die Reaktion der Generalität Die deutsche Generalität reagierte bestürzt auf die Entlassung zweier Größen im deutschen Heer, brachte dies aber nicht offen zur Sprache. Nur der damalige Generalstabschef Generaloberst Ludwig Beck brachte in einer Aufzeichnung vom 29.07.38 deutlich klar, daß es zur einer Vertrauenskrise zwischen Wehrmacht und Volk gegenüber der politischen Führung kam ("Der Fall v. Fritsch hat zwischen Führer und Offizierkorps der Wehrmacht eine Kluft gerissen, auch in Bezug auf Vertrauen, die nie wieder zu überbrücken ist. Allgemein befindet sich das Vertrauen zur Führung im Volk wie in der Wehrmacht im Schwinden!"). Die Chance zum Handeln hat die Generalität verpaßt, da man nicht erkannte, daß der Schlag gegen Blomberg und Fritsch gegn die Institution des Oberbefehlshabers des Heeres und gegen das ganze Heer gerichtet war. Die gesamte Blomberg-Fritsch Krise war ein Sieg des Hitler-Regimes zur Ausschaltung und Entwürdigung der Wehrmacht. Widerstandsgruppen 1933 Die Presse wurde zensiert und mit Verboten überschüttet, der Rundfunk geriet fast völlig unter die Kontrolle der NSDAP. Ernst Niekitsch war der erste der schon vor 1933 mit dem Widerstand angefangen hat. Er gründete die "Blätter für sozialistische und nationalrevolutionäre Politik" unter dem Titel Der Widerstand. 1932 veröffentlichte er die Broschüre: Hitler ein deutsches Verhängnis. Die Gestapo beschlagnahmte ende 1934 die vorhandenen Hefte, er wurde zu lebenslange Zuchthausstrafe verurteilt. Einige Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche protestierten auch. Hier sind Bischöfe Meiser und Wurm zu erwähnen, die die Initative nach dem Treffen mit Hitler am 13.März 1934 ergriffen, um die gespaltene kirchliche Opposition zu sammeln. Formen des Widerstands Verweigerung von Befehlen, Flugblätter, Sabotage, Wandparolen, Attentatsversuche Viele leisten Widerstand, indem sie nur an den vorgeschriebenen Tagen keine Hakenkreuzfahne an ihre Fahnenstangen hängten, indem sie plötzlich fleissige Kirchgänger wurden. Viele versteckten Juden und andere Bedrängte. Im Jahre 1935 wurden die illegale Organisationen der Kommunisten, der Sozialdemokraten und der Gewerkschaften zerschlagen. Als dann 1939 der Krieg begann, gab es keine nennenswerte Opposition der deutschen Arbeitsschaft mehr, von isolierten Gruppen und Zellen abgesehen. Wie die Weisse Rose, der Kreisauer Kreis, Offiziere des "20.Juli 1944", die Rote Kapelle. Innerhalb der Kreise und Gruppen der aktiven Widerstandsbewegung herrschten unterschiedliche Beweggründe und Ziele, entsprechend ihrer politischen Einstellung. Mehrere Widerstandsgruppen kamen aus den Gewerkschaften und der Sozialdemokratie. Bürgerliche Widerstandsgruppen " Mittwochgesellschaft" Eine Gruppe von Wissentschaftler beschäftigten sich mit Aspekten des Dritten Reiches. Keine konkreten Umsturzpläne. "Freiburger Kreis" Mitglieder der 1942 aufgelösten " Akademie des deutschen Rechts" unter Prof. Gerhard. "Solf Kreis" Der Solf-Kreis ist nach dem Politiker Wilhelm Solf benannt. 1918 Staatssekretär des auswärtigen Amts. 1920-1928 war er dt. Botschafter in Tokio. Um Solf und seine Frau Hanna sammelte sich die lose Gruppe der Widerstandsbewegung gegen Hitler. Sie tauschten vielmehr (in der Abneigung gegen den Nationalsozialismus) ihre Gedanken aus, als daß sie Attentate planten. Der Solf Kreis half über Kontakte in die Schweiz vielen politisch und rassisch verfolgten. Durch einen Spitzel der sich in den Kreis eingeschlichen hatte, wurde der Solf-Kreis von der Gestapo aufgespürt. Die meisten des Kreises wurden hingerichtet. "Kreisauer Kreis" Zusammentreff von hohen Offizieren, Diplomaten, Christen und Sozialdemokraten, Im Mittelpunkt stand Helmuth James Graf von Moltke, Gutsherr in Kreisenau bildete. Der Kreis befasste sich mit der Erarbeitung von Grundsatzdokumenten für einen künftigen demokratischen Staats- und Gesellschaftsaufbau. Moltke wurde im Januar 1944, die anderen Mitglieder nach dem 20.07.1944 verhaftet. Jedes Mitglied, dem eine Verbindung zu Stauffenberg oder Goerdeler nachgewiesen wurde, wurde hingerichtet. Widerstand der Arbeitsschaft "Roter Stosstrupp" Die Gruppe bestand aus meist jungen Arbeiter, Angestellte und Studenten. Sie gaben ein gleichnamiges Blatt heraus, das Informationen zusammenfasste, die vom NS-Regime unterdrückt oder verfälscht wurden. Das Blatt wurde an Privatenwohnungen von Berlin vervielfertigt. Die Hefte gingen in fast alle Teile des Reichs, wo der Inhalt wiederum vervielfertigt wurde. Die Gruppe sammelte für Familien politisch gefangener oder Hingerichteten. "Rote Kapelle" Die Rote Kapelle ist ein Kennwort der Gestapo für eine Gruppe der deutschen Widerstandsbewegung, die von Harro Schulze-Boyson und Arvid Harnack geleitet wurde. Boyson war Sohn eines Kapitäns zur See und seit 1936 Oberleutnant im Luftfahrtministerium. Harnack war Oberregierungsrat im Wirtschaftsministerium. Die Mitglieder der Roten Kapelle waren zumeist Intellektuelle. Sie sahen ihre Aufgabe darin, die Eigenständigkeit Deutschlands als Nationalstaat zu sichern. Die Anhänger der Roten Kapelle waren in einen "inneren" und "äußeren" Kreis geteilt. Der äußere Kreis stand in Funkkontakt mit Sowjetischen Stellen. Über dieses Funknetz wurden die Sowjets mit Berichten über politische, militärische, und wirtschaftliche Vorgänge, besonders über die Rüstungsproduktion versorgt. Im August 1942 wurde die Organisation aufgedeckt. Der Prozeß gegen 75 Angeklagte vor dem Reichskriegsgericht führte zu vielen Todesurteilen. Widerstand in der Jugend Weiße Rose Die Weiße Rose wurde zum Symbol für den Widerstand aus jugendlichem Idealismus. Die Gruppe bestand aus Studenten, Gelehrten und Künstlern an der Münchner Universität. Die Mitglieder der Kerngruppe der Weißen Rose waren die Geschwister Scholl und Kurt Huber, der Musikwissenschaftler und Philosoph war. Die Mitglieder riefen mit Flugblättern zum passiven Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf. Parolen wie "NIEDER MIT HITLER" schmierten sie an Wände. So kam es, daß die Geschwister Scholl am 18. Februar 1943 öffentlich in der Universität das letzte Flugblatt der Weißen Rose verteilten. Dieses enthielt u. a. den Aufruf zur " Brechung des nationalsozialistischen Terrors aus der Macht des Geistes." Die beiden wurden sofort verhaftet. Die Gestapo hatte leichtes Spiel den ganzen Kreis zu erfassen, den in Scholls Zimmern lagen Adressen, die sie weiterführten. Die Geschwister Scholl und Prof. Huber wurden kurz darauf unter anderen hingerichtet. Vereinzelte Attentatsversuche: - 1939, am Jahrestag des Hitlerputsches, wollte Georg Elser Hitler mit einer Bombe im Münchener Bürgerbräukler töten à aber Hitler hatte bei der Detonation das "Treffen alter Kämpfer" schon wieder verlassen - die Bombe, als Cognacflasche getarnt, die Fabian von Schlabrendorf in Hitlers Flugzeug schmuggelte detonierte nicht - Oberst von Gersdorf: wollte Hitler bei einer Besichtigung von Beutewaffen in die Luft sprengen,scheiterte, weil Hitler die Ausstellung vorzeitig verlassen hatte. Der militärische Widerstand Aussichtsreicher Widerstand musste näher am Zentrum der Macht, z.B. in der Führung der Reichswehr, ansetzen. Generaloberst Kurt von Freiherr von Hammerstein, der Chef der Heeresleitung und Generalleutnant Erich Freiherr von Bussche-Ippenburg,der Chef des Heerespersonalamtes, haben versucht 1933 die Einsetzung einer Regierung unter Hitler als Kanzler zu verhindern. Bei einer Unterredung mit den Generalen sagte Reichspräsident Hindenburg: Zitat" den österreichischen Gefreiten mache ich nie zum Kanzler". Aber auf Grund der Bestimmungen der geltenden Verfassung des Deutschen Reiches ist er an die Macht gekommen. Nach der "Machtübernahme" begannen schon bald die Überlegungen, wie die Hitlerregierung zu stürzen sei, der ehemalige Reichskanzler Dr.Heinrich Brüning sowie Schleicher und Hammerstein waren daran beteiligt. Am 30.Juni.1934 sind zwei Generale auf Befehl von Hitler erschossen worden. Die Generale von Schleicher und von Bredow. Der Reichswehrminister Werner von Blomberg der leider naiv und etwas wirklichkeitsfremd war, hatte seine Zustimmung zur Verhaftung Schleichers gegeben, als er sich seiner Verhaftung widersetzte, sei Schleicher erschossen worden sei. Generalmajor von Witzleben und Oberst Lewinski verlangten eine kriegsgerichtliche Untersuchung, Blomberg erklärte aber eine Untersuchung für unmöglich. Dabei blieb es. Helmut Krausnick sagte: Zitat " In Wahrheit hat 30.Juni die Führer des Heeres zum ersten Mal akut vor die Entscheidung zwischen Gehorsam und Mitverantwortung zwischen Befehl und Gewissen gestellt." Zugleich wurde durch den 30.Juni.1934 eine schon existente bürgerliche Verschwörung gegen Hitler vorläufig beendet. Erst 1937-38 formierte sich neu zu einer richtigen Aufstandsbewegung. Als Folge der Blomberg-Fritsch Krise begannen die Ansätze zur Bildung einer bürgerlich-konservativ Opposition gegen Hitler. Im Mittelpunkt standen Admiral Wilhelm Canaris und seinem engsten Mitarbeiter Oberstleutnant Hans Oster. Die haben Verbindung mit dem Chef des Generalstabs des Heeres, General der Artillerie Ludwig Beck aufgenommen. Ihm kamen die erste Bedenken über die Folgen der neuen Politik nach dem Entschluss Hitlers am 30.Mai.1938, die Tschechoslowakei anzugreifen. Er sah eine drohende kriegerische Verwicklung mit Frankreich und England. Für ihn waren die Grenzen des militärischen Gehorsams hier erreicht. Motive, Ziele Hitlers, Becks Biographie Becks Die Septemberverschwörung von 1938 Das Münchener Abkommen - Militärischer Widerstand nach 1938 - Das Attentat gegen Hitler Ludwig August Theodor Beck wurde am 29.6.1880 in Biebrich am Rhein geboren. Seine Familie gehörte der wohlhabenden Mittelschicht an. Ludwig Beck schlug nach dem Abitur die Offizierslaufbahn ein und setzte damit eine Familientradition, die der Vater unterbrochen hatte, fort. Durch seine hohe Bildung, seine Intelligenz und seinen Ehrgeiz tat sich Beck in der Armee bald hervor, 1908 wurde er in die Berliner Kriegsakademie aufgenommen. Den Ersten Weltkrieg erlebte Beck an der Westfront. Dem aufkommenden Nationalsozialismus stand Beck zunächst positiv gegenüber, erfüllte das Programm der NSDAP doch seine Hoffnungen auf eine neue, autoritäre Führung. Ab 1931 bekannte er sich, vor allem von der Person Hitlers und dem italienischen Faschismus begeistert, offen zum Nationalsozialismus. Zur 'Machtergreifung' im Januar 1933 merkte er an: "Es ist der erste große Lichtblick seit 1918." Diese positive Einstellung behielt Beck auch in den folgenden Jahren bei. Zwar konnte er sich mit den Gewaltmethoden des neuen Regimes, verdeutlicht im Röhm-Putsch 1934, den revolutionären Seiten des Nationalsozialismus und dem neuen Eid auf Hitler nicht anfreunden, doch noch siegten Pflichtbewußtsein und Loyalität gegenüber den Zweifeln. Krieg als letztes Mittel lehnte Beck nicht ab, jedoch sah er Deutschland nicht in der Lage, in absehbarer Zeit einen bewaffneten Konflikt mit England und/oder Frankreich durchstehen zu können. Vor diesem Hintergrund verfaßte Beck ab 1937, als im 'Hoßbach- Protokoll' die Expansions- und Eroberungsabsichten Hitlers konkret wurden, Notizen, in denen er die offensive, zu früh auf Krieg ausgerichtete Außenpolitik des Regimes mißbilligte. Vorsichtige Distanz zum Nationalsozialismus gewann Beck während der Blomberg- Fritsch-Krise, denn durch die Intrigen von SS und Gestapo gegen Fritsch und die Wehrmacht allgemein und die anschließenden Umbesetzungen in der Wehrmachtsführung sah er die Kompetenzen, die Tradition und die Ehre des Militärs verletzt. So begab er sich zunächst in eine Art "loyale Opposition" und hoffte, über sein Amt noch positiven Einfluß auf die Außenpolitik und die militärische Spitzenorganisation nehmen zu können. In diesem Sinne versuchte Beck auch Anfang Mai 1938 über eine Denkschrift an seinen Vorgesetzten Brauchitsch, die militärpolitsch wenig aussichtsreiche Lage Deutschlands darzulegen und dadurch gegen den Einmarsch in die Tschechoslowakei und den damit wahrscheinlichen Krieg zu wirken. In einer weiteren Stellungnahme, bezogen auf die politisch-strategischen Ausführungen Hitlers vom 28. Mai, äußerte der Generalstabschef erneut seine Zweifel an der Umsetzbarkeit der Planungen, hielt seine Kritik noch auf einer streng militärisch-fachlichen Ebene. Es wurde auch die Unentschlossenheit der Westmächte zum Eingreifen gegen Hitlers expansives Vorgehen deutlich, und vermutlich erfolgte deswegen bald nach der Einverleibung Österreichs Hitlers Geheimbefehl zur Zerschlagung der Tschechoslowakei (30.5.1938). Beck reagierte auf die Weisungen mit einer Denkschrift, die er am 3. Juni beim Oberbefehlshaber des Heeres einreichte. Erneut bezweifelte er die Umsetzbarkeit der Planungen. Er hielt dabei den 'Überraschungsangriff' und die Besetzung der Tschechoslowakei in nur drei Tagen für unmöglich. Beck bestand deshalb darauf, die Vorbereitungen zum Einmarsch einzustellen, und forderte die kommandierenden Generäle auf, in dieser Frage Geschlossenheit zu zeigen und ihre Einwände vorzubringen. Er wollte, dass die Generalität geschlossen zurücktritt, um den drohenden Krieg in Europa zu verhindern, aber vergeblich. Beck fing an, über die Wirkung seines Rücktritts auf die übrigen Militärs und auf das Ansehen des Generalstabs im Ausland nachzudenken, zögerte den entscheidenden Schritt aber zunächst hinaus, da er sich schwer von dem Posten trennen konnte und keinen geeigneten Nachfolger für sein Amt sah. Erst, als Hitler Beck bei einer Besprechung der Generäle am 4. August scharf attackierte, entschloß sich der Generalstabschef zum Rücktritt. In der Krise um die Tschechoslowakie bereitet er die Absetzung Hitlers im Falle des Kriegsausbruchs vor. Durch das Münchener Abkommen scheitern jedoch die Planungen für den Putsch. Er beteiligt sich an den Attentatsplänen und soll nach Hitlers Tod Staatsoberhaupt werden. Nach dem Scheitern des Anschlags fordert ihn General Friedrich Fromm am Abend des 20.Juli.1944 im Berliner Bendlerblock auf, Selbstmord zu begehen. Als dieser Versuch misslingt, wird der schwerverletzte Beck von einem Feldwebel erschossen. Die Septemberverschwörung von 1938 Becks Nachfolger wurde der General der Artillerie Franz Halder am 28. August 1938. Halder wollte ebenfalls einen großen Krieg vermeiden und griff die Staatstreichpläne seines Vorgängers auf, für den Fall, daß Hitler den Angriff auf die Tschechoslowakei befehlen sollte. Oster spielte bei diesen Planungen eine wichtige Rolle. Verbindungsleute Osters und Halders versuchten Mitglieder der britischen Regierung zu einem Kurs der Härte gegenüber Hitler zu bewegen. So z.B. Ewald von Kleist-Schmenzin, der zu Chamberlain und zum britischen Oppositionsführer Churchill entsandt wurde. Die Briten blieben jedoch mißtrauisch. Bei den Staatsstreichplanungen behielt sich Halder den Startschuß vor, überließ von Witzleben, der mit dem Kdr der 23. Division in Potsdam, Generalmajor von Brockdorff-Ahlefeldt zusammenarbeitete, die Durchführung.Von Brauchitsch hatte man nicht eingeweiht. Wie man Hitler beseitigen wollte war unentschieden. Einige wollten ihn erschießen, andere verurteilen oder für geisteskrank erklären lassen. die Zeit nach dem Staatsstreich hatte man keine genauen Planungen. Zunächst dachte man an eine zeitlich befristete Militärdiktatur. Das Münchener Abkommen (September 1938) Am 29.September 1938 traf Hitler auf Vermittlung Mussolinis in München mit dem Regierungschefs Grossbritaniens und Frakreichs, Chamberlain und Daladier zur Klärung der Sudetenkrise zusammen. Die faktisch machtlose tschechoslowakische Krisenregierung war nicht eingeladen worden. Als resultat wurde der Abzug der tschechoslowakischen Truppen aus den sudetendeutsch besiedelten Gebieten in der Zeit vom 1. Bis 10. Oktober und deren Abtretung Deutschland beschlossen. Für die Karpato-Ukraine und die Slowakei wurde Autonomie vereinbart. Die verbleibenden Gebiete der Tschechoslowakei wurden zum Schutz gegen unprovozierte Angriffe unter die Garantie der Großmächte gestellt. Anschließend unterzeichneten Hitler und Chamberlain eine deutsch-britische Nichtangriffserklärung (30.Okt.). Das Münchener-Abkommen beendete die Sudetenkrise durch eine Lösung im Sinne Hitlers und bedeutete faktisch das Ende der Ersten Tschechoslowakischen Repulik. Offiziell erklärte Hitler, das Reich sei "saturiert" und erhebe keine weiteren territorialen Ansprüche.Tatsächlich aber hielt er an seiner Absicht fest, die Rest-Tschechoslowakei zu zerschlagen. Hitler gab schon am 21.Oktober die Weisung an die Wehrmacht, die Erledigung der Rest-Tschechei militärisch vorzubereiten. Vorbereiteter Anlass zum"Griff nach Prag": Unabhängingkeitsbewegung der Slowakei, die auf deutsche Drohungen hin am 14.März 1939 ihre Unabhängingkeit und sich unter deutschen Schutz stellte.15.März 1939 Einmarsch der deutschen Truppen.Britische Konsequent: Garantieerklärung für Polen, 31.3.39 Abkommen zwischen Deutschland, dem Vereinigten Königreich von Grossbritannien, Frankreich und Italien, getroffen in München am 29./30.September 1938 Deutschland, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Italien sind unter Berücksichtigung des Abkommens, das hinsichtlich der Abtretung des sudetendeutschen Gebietes bereits grundsätzlich erzielt wurde, über folgende Bedingungen und Modalitäten dieser Abtretung und über die danach zu ergreifenden Massnahmen übereingekommen und erklärten sich durch dieses Abkommen einzeln verantwortlich für die zur Sicherung seiner Erfüllung notwendigen Schritte. 1. Die Räumung beginnt am 1.Oktober 2. Das Vereinigte Königreich, Frankreich, und Italien vereinbaren, dass die Räumung des Gebietes bis zum 10.Oktober vollzogen wird, und zwar ohne Zerstörung irgendwelcher bestehender Einrichtungen, und dass die Tschechoslowakische Regierung die Verantwortung dafür trägt, dass die Räumung ohne Beschädigung der bezeichneten Einrichtungen durchgeführt wird. 3. Die Modalitäten der Räumung werden im einzelnen durch einen internationalen Ausschuss festgesetzt, der sich aus Vertretern Deutschlands, des Vereinigten Königreichs, Frankreichs, Italien und der Tschechoslowakei zusammensetzt. Militärischer Widerstand nach 1938 Die Umwandlung der Tschecholslowakei in das Reichsprotektorat Böhmen und Mähren nach Hitlers angedrohter Bombardierung Prags, führte zum Abrücken von der Appeasementpolitik zwei Tage nach dem Einmarsch deutscher Truppen am 17.031939. Der Polenfeldzug wurde von den machtpolitisch denkenden Militärs grundsätzlich als weitere Revision von Versailles akzeptiert und es regte sich auch angesichts der außenpolitischen Erfolge Hitlers mit dem Deutsch-Sowjetischen- Nichtangriffspakt kein Widerstand, da man einen Prestigeverlust Hitlers für eine Voraussetzung eines Staatsstreiches ansah. Der Feldzug offenbarte die Säuberungen, die in Polen durch die SS durchgeführt wurden und dies enthüllte den Soldaten, die dies erfuhren den verbrecherischen Charakter des Systems und machte viele zu Regimegegnern. Hitlers Wille nach der Niederwerfung Polens im Westen anzugreifen hielt Halder aufgrund deutscher Schwäche in der Rüstung für existenzbedrohend und nahm die Planungen von 1938 wieder auf, an denen der Leiter der Verbindungsgruppe zwischen Abwehr und OKH OTL i.G. Groscurth maßgeblich beteiligt war. Er erarbeitete mit zivilen Verschwörern im Auswärtigen Amt unter von Weizäcker, hier seien die Regierungsräte Kordt und Etzdorf genannt, zusammen an einer Denkschrift, in der der Sturz der Hitlerregierung bei einem Angriff auf Frankreich gefordert wird, die der General der Infanterie von Stülpnagel am 19. Oktober von Brauchitsch vorlegte. Weitere zivile Verschwörer, wie Beck, RR Dr. Hans von Dohnanyi und Reichsbankpräsident a.D. Schacht standen bereit. Sondierungen bei den Oberbefehlshabern an der Westfront ergaben, daß nur die Generalobersten Ritter von Leeb und Erwin von Witzleben zum Staatsstreich bereit waren. Ein Vortrag des Oberbefehlshabers des Heeres bei Hitler, um diesen von seinem Vorhaben abzubringen endete mit der Androhung der Vernichtung des "Geistes von Zossen". Brauchitsch versagte sich daraufhin dem Widerstand für immer, da er keine Meuterei anführen wollte. Halder lehnte eine weitere Mitarbeit ab, da Von Brauchitsch sich nicht an die Spitze stellen wollte. Im weiteren Verlauf wurden Sondierungen durch zivile Verschwörer im Ausland durchgeführt, so von Adam von Trott zu Solz in den USA, um zu verhandeln, unter welchen Bedingungen bei einem Sturz Hitlers ein Frieden geschlossen werden könne, was später immer mehr auf Waffenstillstandsverabredungen hinauslaufen sollte, da man einen Angriff der Allierten bei einer Schwächung Deutschlands durch einen Putsch befürchtete. Die militärischen Triumphe Hitlers in Dänemark und Norwegen stärkten weiter dessen Position, so daß ein Staatsstreich, dessen Anlaß der Frankreichfeldzug darstellen sollte nicht mehr als Auslöser dienen konnte. Obwohl man die Planungen fallen ließ, wurde dem Ausland von verschiedenen Geheimnisträgern die Angriffsabsicht Hitlers mit Datum teilweise zugetragen, was aber nicht für Geld geschah und somit nicht als Landesverrat gelten konnte. Oster z.B. konnte sich erst nach langer Gewissensprüfung zu dieser Tat durchringen. Hitler erreichte am 22. Juni 1940 mit der Niederwerfung Frankreichs den Gipfel seiner Macht. Das Attentat gegen Hitler Als im Juni 1944 Stauffenberg Chef des Generalstabes des Ersatzheeres wurde, erhielten die Verschwörer damit Zutritt zu den Lagebesprechungen Hitlers. Somit kam es zum unvermeidbaren Entschluß, daß Stauffenberg das Attentat ausführen müsse, da er der einzige Widerständler war, der in Hitlers Nähe gelangen konnte. Nach gescheiterten Versuchen eine Bombe in Hitlers Besprechungsraum zu plazieren, gelang dies am 20. Juli 1944. Bei beiden gescheiterten Anläufen waren die vorgesehenen Truppen in Alarmbereitschaft versetzt wurden. An diesem 20. Juli 1944 war Stauffenberg in das Führerhauptquartier "Wolfsschanze" in Rastenburg zu einem Vortrag befohlen worden. In einer Besprechungspause nutzte er die Zeit, um den Zeitzünder der Bombe in seiner Aktentasche zu betätigen. Wenig später verließ er unter einem Vorwand den Raum. Um 1242 Uhr detonierte die Sprengladung. Hitler wurde nur leicht verletzt, und mehrere Teilnehmer wurden getötet. Stauffenberg gelang es, mit seinem Adjutanten, Olt von Haeften, das Führerhauptquatier zu verlassen und nach Berlin zu fliegen. Dort wurden wegen fehlender Informationen die Walküre-Maßnahmen erst gegen 16 00 Uhr, also 3 h nach dem Anschlag, ausgelöst. Dadurch kam es in einigen Wehrkreisen dazu, daß die Nachricht von dem Scheitern des Anschlages noch vor den Walküre-Befehlen eintraf. Als um 1845 Uhr das Überleben Hitlers durch den Rundfunk bekanntgegeben wurde, war der Versuch eines Staatsstreiches gescheitert. In einigen Städten, so WIEN und PARIS war die Operation "Walküre" erfolgreich verlaufen. Dort ließen sich alle höheren SS- und SD-Führer von der Wehrmacht verhaften. Später wurden sie wieder freigelassen.Die Operation war gescheitert. In der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1944 wurden durch ein Standgerichtsurteil von Generaloberst Fromm, der General der Infanterie Olbricht, die Obersten i.G. Ritter Mertz von Quirnheim und Graf von Stauffenberg sowie dessen Adjutant, Olt Werner von Haeften, im Hof des Bendlerblocks durch ein Erschießungskommando hingerichtet. Nach Vernehmungen setzte eine große Verhaftungswelle ein. Das Attentat diente auch als Vorwand, Regimegegner zu verhaften. Insgesamt sollen bis 1945 im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 ungefähr 7000 Personen verhaftet, und fast 5000 davon hingerichtet worden sein. Zusammenfassung Jeder wollte die Schreckensherrschaft der NSDAP beenden und Hitler stürzen, um den Krieg ein Ende zu setzen und den Frieden zu wahren. Leider muß man eindeutig sagen, daß der antifaschistische Widerstand im Dritten Reich kläglich gescheitert ist. Und doch zeigte er, daß zu keiner Zeit das Volk geschlossen hinter Hitler stand, Widerstand gab es vom ersten Tag der Reichskanzlerschaft Hitlers bis zum letzen Tag des nationalsozialist. Deutschen Reiches - setzte ein Zeichen für ein anderes Deutschland. Leistungen des Widerstands insgesamt eine wichtige moralische und politische Grundlage für den Neuanfang nach der Niederlage 1945. Literaturverzeichnis Buchheit, G.: Ludwig Beck, ein preußischer General. München 1964. · Carsten, F. L.: Reichswehr und Politik 1918-1933. Köln, Berlin 1964. · Deutsch, H.C.: Das Komplott oder Die Entmachtung der Generale. Blomberg- und-Fritsch-Krise. Hitlers Weg zum Krieg. o.O. 1974. · Graml, H.: Miltärischer Widerstand. In: Benz, W./ Pehle, W.H. (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstands. Frankfurt 1994, S. 83-97. · Foerster, W.: Generaloberst Ludwig Beck. Sein Kampf gegen den Krieg. Aus den nachgelassenen Papieren des Generalstabschefs. München 1953. · Hoffmann, P.: Der militärische Widerstand in der zweiten Kriegshälfte 1942- 1944/45. In: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Aufstand des Gewissens. Der Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime 1933-1945. 4. Aufl., Bonn 1994, S. 395-419. · ders.: Widerstand - Staatsstreich - Attentat. 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